„Die Begegnung mit dem Fremden lässt die Frage nach den eigenen Wurzeln wachsen.“
Zitat aus Philipp Hauenstein, Mittendrin und doch am Rand, S.18 (ISBN 3-87214-603-3)
Ich glaube, das ist wahr. Seit etwa einem Jahr leben wir weit außerhalb des erzgebirgischen Sprachraums. Die Menschen in unserer Umgebung sprechen vor allem Shitzua. Viele haben dann irgendwann in der Schule Portugiesisch gelernt. Manche der jüngeren Leute können mehr oder weniger gut Englisch. Ja, und einige sprechen auch Deutsch! Um genau zu sein: Ostdeutsch, manche sogar ein wenig sächsisch. Das haben sie gelernt, als sie einige Jahre in der DDR als so genannte Vertragsarbeiter lebten. Den erzgebirgischen Dialekt habe ich hier allerdings noch nicht vernommen.
Außer im August 2008. Da hatten wir Besuch aus dem Erzgebirge. Unser Sohn, der seit fast zehn Jahren in Hessen lebt, begleitete seine Großmutter, die seit 73 Jahren – also ihr ganzes bisheriges Leben – in Schönheide im Westerzgebirge verbracht hat. Für mich ist das nun der Anlass, mich endlich mal intensiver mit meiner Mutter- Sprache im wahren Wortsinn zu beschäftigen.
Mal sehen, was dabei rauskommt...
Vielleicht wollen andere Dialektinteressierte ja mithelfen, den Schönheiten, Eigenheiten und Wurzeln unserer heimatlichen Ausdrucksweise auf die Spur zu kommen.
Schönheide – geographisch gesehen der westlichste ort im Erzgebirge. Von Schönheiderhammer m Tal der Mulde zieht sich der Hauptort ein Seitental hinauf bis in den Ascherwinkel, der schon ans Vogtland grenzt. Ob es in Schönheiderhammer vielleicht auch nachweisbare sprachliche Einflüsse aus der nahegelegenen Bergstadt Eibenstock gibt, im Ascherwinkel dagegen aus dem vogtländischen Nachbarort Schnarrtanne?
Dann die Schreibweise:
Gibt es eigentlich feste orthographische Regeln, nach denen man das Westerzgebirgische, wie es in Schönheide und Umgebung gesprochen wird, niederschreiben kann?
Und die Ausdrücke:
In diesem Blog will ich typische Ausdrücke und Formulierungen nicht nur sammeln. Das allein schon wäre interessant und lohnenswert. Aber noch interessanter scheint mir die etymologische Frage: Wo kommt ein Ausdruck her? Welche sprachliche Wurzeln und welche Verwandtschaft weist er auf?
Natürlich werden viele der aufgeführten Worte und Wendungen nicht nur in und um Schönheide gebraucht, sondern sind erzgebirgisches Allgemeingut. Aber sie werden eben auch in dieser Gegend gebraucht, und darauf kommt es mir an.
Wer an solchen Fragen Freude findet und, vor allem, wer sachdienliche Hinweise geben kann, kann gerne die vorhandenen Blogeinträge kommentieren oder sich über folgende E-Mail-Adresse mit mir in Verbindung setzen:
haamitsprooch@googlemail.com
Aber bitte nicht ärgern, wenn ich nicht sofort antworte. Schließlich bin ich aus einem anderen Grund nach Mosambik gekommen, als mich mit mir selber und meinen Wurzeln zu beschäftigen. Das hier könnte vielleicht ein Hobby werden, mal sehen...
Ich fange einfach mal mit einigen Ausdrücken an, die mir so eingefallen sind:
Donnerstag, 23. Oktober 2008
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